Es war wieder eine gute Beteiligung und es waren hochmotivierte Leute, die in diesem Jahr am ersten Teil der TeamerInnenschulung im Hermann-Münzel-Haus teilgenommen haben. Unsere Schulung ist ja weniger dazu da, Rezepte für erfolgreiche Gruppenstunden und Aktionen zu liefern, sondern es geht zunächst um Persönlichkeitsbildung. Deshalb erfahren die Teilnehmenden Grundsätzliches über die Situation von Kindern und Jugendlichen in unserer Gesellschaft, über Kinderrechte, lernen die Gefährdungen durch Grenzverletzungen und Vernachlässigung kennen und erfahren, woher sich eine widerständige Haltung im Leben speisen könnte.

Deshalb gibt es neben der üblichen Gruppenpädagogik eine Einheit über gewaltfreie Kommunikation. Deshalb geht es auch mit Georg Mertes von der Gedenkstätte Hinzert durch das Gelände des ehemaligen KZ Hinzert, verbunden mit der Frage, wie Menschen anderen so etwas antun können. Deshalb gucken wir einen Film wie z.B. The Help, der den Mut und die Widerstandskraft von schwarzen Hausmädchen in den rassistischen USA der fünfziger Jahre darstellt. Und deshalb hören wir von den Stofffärberinnen im Haus der Lydia, die in diesem Widerstandsnest im römischen Reich die erste Christengemeinde auf europäischem Boden gründen. Deshalb feiern wir einen Tischgottesdienst, der in Erinnerung ruft, dass am Tisch Jesu Platz ist für alle Menschen und niemand ausgegrenzt werden darf. Nebenbei ergeben sich nette Diskussionen beim Essen: Warum es klug ist, den eigenen Fleischkonsum zu reduzieren, dass vegetarisches Essen total lecker ist und fairer Schokoaufstrich sowieso, egal ob Cocoba oder Equita.

Und so ganz nebenbei sind in der Nähwerkstatt im Keller im Lauf der Woche superschöne Laptop- und Buchhüllen, Schreibmäppchen, Umhängetaschen und sogar Hosen entstanden…Das alles lädt dazu ein, sich nach den durchgeführten Projekten wieder zu treffen, zur Reflexion und zum Abschluss der Schulung, im Frühjahr im Hermann-Münzel-Haus in Rascheid.